Es stimmt, dass es deutschlandweit bislang noch zu wenige Energiespeicher gibt, doch man forscht intensiv daran, international, und viele Firmen sind bereits aktiv. Kein Grund also, den Windenergieausbau zu drosseln!
Aber Hessen muss 56 Prozent seines Stroms importieren! Bei uns herrscht ein Strommangel vor Ort, so kann hier in Hessen von Überschussstrom oder zu wenigen Speichern momentan nicht die Rede sein!
Und in Zukunft? Bis zum Jahr 2035 wird einerseits der Stromverbrauch um geschätzte 35 Prozent steigen. Andererseits muss wegen der gesetzlichen Klimaziele die erneuerbare Energie um 240 Prozent zulegen. Kurz: Ohne enormen WEA-Zubau geht es nicht.
Hier ein Überblick über die bisher bekannten Speichermöglichkeiten:
- Pumpspeicherwerke (PSW): Eingesetzt seit den 1920er-Jahren. Das sind jeweils zwei Seen, die nah beieinander, aber auf verschieden Höhen liegen. Bei Stromüberkapazität pumpt man Wasser vom unteren in den oberen See, bei Strommangel rauscht es durch Rohre wieder nach unten: über Generatoren, die dann sehr schnell viel Strom erzeugen können. Es gibt aber nur so wenige PSW in Deutschland, dass sie das Stromnetz nur über ein paar Stunden stabilisieren können.
- Power-to-Gas: Gemeint ist damit die Umwandlung elektrischer Energie in Wasserstoff und bei Bedarf weiter zu Methan. Diese Gase können im vorhandenen deutschen Gasnetz und in unterirdischen Kavernenspeichern gepuffert werden. Man könnte die Gase sogar in Gas-und-Dampf-Kraftwerken (GuD-Kraftwerken) rückverstromen, doch momentan ist der Wasserstoffbedarf so enorm, dass eher diese Variante Vorrang hat. Die Speicherkapazität in den Kavernen beträgt bis zu mehrere Terawattstunden (1 TWh = 1 Milliarde kWh).
- Power-to-Liquid: Die Umwandlung elektrischer Energie in synthetische Kraftstoffe, die im Verkehrssektor (Auto, Schiff, Flugzeug) eingesetzt werden können.
- Power-to-Heat: Die Umwandlung elektrischer Energie in Wärme, beispielsweise in heißes Wasser in Fernwärmenetzen oder Industriebetrieben mit hohem Bedarf an Prozesswärme. Auch möglich, aber weniger verbreitet: in Salz oder Paraffin.
- Lithium-Ionen-Batterien, Redox-Flow-Batterien, Natrium-Schwefel-Batterien: Diese Kurzzeitspeicher nutzt man auch heute schon, um Schwankungen im deutschen Stromnetz auszugleichen (netzdienliche Speicher). In den USA und Australien verwendet man elektrische Batterien schon heute in erstaunlichen Dimensionen und gigantischen Kapazitäten. Deutschland ist bisher noch zurückhaltend.
- Weitere Ansätze: Adiabate Druckluftspeicher, Kranspeicher und Schwungmassenspeicher.