Infraschall – Setzen Windkraftanlagen einen Großteil der Energie des Windes in Schall um?

Dies wird gerne von Windenergiegegnern behauptet und ist völliger Unsinn.

Dazu eine Einordnung von Dr. Stefan Holzheu, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am BayCEER der Uni Bayreuth (er bezieht sich hier auf ein 3MW Windrad):

Um das mal einzuordnen: Jeder kennt eine HiFi-Anlage. Ein großer Verstärker hat 300W. Wenn man diesen voll aufdreht, kann man es im Raum kaum aushalten. Was wohl weniger bekannt ist: 300W Verstärkerleistung entsprechen nicht 300W Schallleistung. Typische Lautsprecherwirkungsgrade liegen zwischen 0,2% und 2%. Wenn  wir mal von 1% ausgehen, würde ein 300W Verstärker 3W Schallleistung liefern. Die 3MW Schallleistung von Vernunftkraft würden somit der Lautstärke von 1.000.000 voll aufgedrehten HiFi-Anlagen mit 300W Verstärkern entsprechen. Das ist offensichtlich völliger Unsinn. Windkraftanlagen können bis zu 50% der Energie des Windes nutzen. Theoretisches Maximum ist 59,3%. Der Rest muss als Bewegungsenergie in den Luftpaketen verbleiben, da die eingeströmte Luft das Windrad ja wieder verlassen muss. Nur ein sehr kleiner Teil (einige Watt) wird in Schallenergie umgewandelt. Das belegen natürlich auch (Infra-)Schallmessungen an Windkraftanlagen. Die 3 MW von Vernunftkraft würden noch in 300m einem Gesamtschallpegel von 124dB(Z) entsprechen. Messungen liefern eher Werte um die 60dB(Z).

Kleiner Hinweis an dieser Stelle: Die dB-Skala (Dezibel) ist eine logarithmische Verhältnisskala. 10dB Unterschied entsprechen einem Schallleistungsunterschied vom Faktor 10. Das Z heißt “unbewertet”. Bei weiteren Angaben wird dieser Zusatz weggelassen, da alle dB-Angaben in diesem Artikel dB(Z)-Werte sind.

https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/infraschall/de/forschung/gru/html.php?id_obj=157722
(Quelle: https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/infraschall/de/forschung/gru/html.php?id_obj=157722)