Neue Studie zeigt: Rotmilane weichen WKA aus

Wie eine neue Studie im Auftrag des HMWVW zeigt weichen Rotmilane den Rotoren von Windkraftanlagen aus.

Für die Telemetriestudie zum Flugverhalten des Rotmilans wurden 12 Vögel mit GPS Sendern ausgestattet und die daraus resultierenden 5.303.512 Ortungspunkte ausgewertet und zeigen ein deutliches Meideverhalten der Milane gegenüber den Windkraftanlagen.

In der vorliegenden Studie wurden anhand von mehr als 100.000 Ortungspunkten im 400 m
Radius um WEA jeweils 50 m breite Ringpuffer untersucht. Vergleicht man den 0 bis 50 m
bzw. den 50 bis 100 m breiten Ringpuffer mit dem 250 bis 400 m – Bereich, so zeigt sich eine
deutliche Meidung (geringere Nutzung pro gleicher Flächengröße) des 50 m Nahbereichs um
den Turm, die mit zunehmender Entfernung (wie z.B. bereits im 50 bis 100 m Nahbereich)
deutlich geringer ausfiel.

Die Auswertung lieferte 237 Flugsegmente innerhalb des Rotorradius plus 5 m Sicherheitspuffer um WEA, wobei in 51 Fällen deren Flughöhe der Nabenhöhe des Rotors +/- Rotorradius +/- 5 m Sicherheitspuffer entsprach. 121 der identifizierten Flugsegmente verliefen unter Rotorhöhe und weitere 65 entsprechend über Rotorhöhe.

Bei einem Teil der kollisionskritischen Flüge ist eine Flugbahnänderung im Nahbereich der WEA deutlich ersichtlich, die ein aktives Ausweichverhalten indiziert.

und das Fazit der Studie

In den zwei Untersuchungsjahren 2021 und 2022 konnten von zwölf besenderten adulten Rotmilanen insgesamt 5.303.512 Ortungspunkte erfasst werden. Diese ermöglichen eine
Erweiterung der bislang in Hessen vorliegenden Erkenntnisse über das Flugverhalten von Rotmilanen. Zur Erfassung des Flugverhaltens im Nahbereich von Windenergieanlagen wurden Geofences mit erhöhter Ortungsfrequenz festgelegt. Im Nahbereich der WEA
(Rotorbereich +/- 5 m Puffer) wurden insgesamt 237 Flüge mit Sekundendaten erfasst. Für 120 davon konnte in Kombination mit den Betriebsdaten zur Rotorstellung und Rotordrehzahl das Ausweichverhalten näher beschrieben werden. Die Auswertung der Ortungsdaten zeigte, dass keines der in dieser Studie besenderten Tiere durch Kollision mit WEA verstorben war

Die Studie bestätigt aber auch frühere Studien, nach denen die Rotmilane ein windabhängiges Höhenflugverhalten – mit zunehmender Windstärke nimmt ihre Flughöhe ab, zeigen und somit bei schwachem Wind eher in Rotorhöhe unterwegs sind,

Das Land Hessen hat aus diesem Grund die Verwaltungsvorschrift „Naturschutz und Windenergie“ (VwV 2020) erlassen, die regelt unterhalb welcher Windgeschwindigkeiten WKA zu bestimmten Zeiten abgeschaltet werden müssen.